Loriot/Heinz Erhard

LORIOT

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Deutschland deine Künstler

https://www.youtube.com/watch?v=e6gesVVhORs

https://www.youtube.com/watch?v=9y5KzHcZBO8

https://www.youtube.com/watch?v=iodvthe0rzs

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Ödipussy

https://www.youtube.com/watch?v=G6DZx7jiSX8

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Verschiedenes:

https://www.youtube.com/watch?v=JHL4irvqig4&list=PLO4n5o88B8UDck727xjZvKhIhF0wANbkx

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DAs Bild hängt schief

https://www.youtube.com/watch?v=dq3E0iXRY7o

Herren im Bad

https://www.youtube.com/watch?v=ERDXwhVNoVM

Schmeckts ?

https://www.youtube.com/watch?v=oqJCEYS9WdI

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Bundestagsrede

https://www.youtube.com/watch?v=Sgn0dWnfFx4

Feuerwehr

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Weihnachten bei Hoppenstädts

https://www.youtube.com/watch?v=4K5ur7htqcc

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HEINZ ERHARD

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Immer wenn ich traurig bin

https://www.youtube.com/watch?v=Pai1dWcZIek

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Kolumbus

Als Kolumbus von seiner Amerikafahrt
nach Spanien heimkam mit Gold und mit Bart
und, hochgeehrt und umjubelt, schritt
durch die Hauptstadt des Landes, nämlich Madrid,
entdeckte er plötzlich da drüben rechts
eine hübsche Person femininen Geschlechts.
Bei ihrem Anblick - was war schon dabei -
entschlüpfte ihm was und zwar das Wort "ei"...

Seitdem sind die Forscher sich darüber klar,
daß das das "Ei" des Kolumbus war!

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Ritter Fips und sein anderes Ende


Es stand an seines Schlosses Brüstung
der Ritter Fips in voller Rüstung.

Da hörte er von unten Krach
und sprach zu sich: "Ich schau mal nach!"
und lehnte sich in voller Rüstung
weit über die erwähnte Brüstung.

Hierbei verlor er alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt,
wonach -verfolgend stur sein Ziel-
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als drittes nun auch noch sein Leben,
an dem er ganz besonders hing ---!

Der Blechschaden war nur gering...

Schlussfolgerung:
Falls fallend Du vom Dach verschwandest,
so brems, bevor Du unten landest.

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Einsamkeit


Einsam irr ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen,
warum hast du das gemacht ?
Nichts bleibt mir als mich zu grämen,
gestern sprang ich in den Bach.
Um das Leben mir zu nehmen,
doch der Bach war viel zu flach.

Einsam irr ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht.
Nicht allein des Regens wegen,
nein, davon alleine nicht.
Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide,
wo bleibt Tod und tötet mich ?
Oder besser noch uns beide.
Oder besser, erstmal dich.

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Der König Erl
(Frei nach Johann Wolfgang von Frankfurt)

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
Es ist der Vater. Es ist gleich acht.
Im Arm den Knaben er wohl hält,
er hält ihn warm, denn er ist erkält’.
Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
Noch immer reitet der Vater schnell.
Erreicht den Hof mit Müh und Not ---
der Knabe lebt, das Pferd ist tot!
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Das Schloß

Papst Paul war gestorben vor vierhundert Jahren
und ist dann, wie üblich, gen Himmel gefahren.
Und als er dort oben gut angekommen,
da hat er den güldenen Schlüssel genommen.
Es ist ja bekannt, daß früher und itzt
jeder Papst einen Schlüssel zum Himmel besitzt.
Doch siehe, der Schlüssel, der wollte nicht passen.
Der Petrus hat trotzdem ihn eintreten lassen
und sprach (sein Antlitz war bartumrändert):
"Der Luther hat nämlich das Schloß verändert...!“
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An einen von vielen

Als du noch warst, wollt man nichts geben.
Kaum warst du tot, ließ man dich leben!
So ist’s! - Den höchsten Ruhm erworben
hat man erst dann, ist man gestorben.
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Das Unwetter*

Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
in dumpfer Stube versammelt sind. -

’s ist Mittwoch. Da hört man von ferne
ein leises Grollen. Mond und Sterne
verhüllen sich mit schwarzen, feuchten
Wolkenschleiern. Blitze leuchten.
Und es sind versammelt in dumpfer Stube
Urahne, Großmutter, Mutter und Bube. -

Das Gewitter kommt näher mit Donnerschlag -
und noch fünf Minuten bis Donnerstag!

Es heult der Sturm, es schwankt die Mauer,
der Regen prasselt, die Milch wird sauer - ,
und in dumpfer Stube - man weiß das schon -
sind Urahne, Großmutter, Mutter und Sohn.

Ein furchtbarer Krach! Ein Blitz schlägt ein!
Der Urahne hört was und sagt:"Herein!" -
Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
mit Urhammel, Großbutter, Butter und Zimt ...

*Frei nach Ludwig Uhland, dem Erfinder der gleichnamigen Straße.
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Ein mytho-unlogisches Gespräch

  • A. Ich habe bei mir zu Hause ein Aktfoto hängen. Es heißt"Die Ledige mit dem Schwein". Kennen Sie das?
  • B. Sie meinen sicher"Die Leda mit dem Schwan"?
  • A. Ach ja, richtig! Ein Schwan kommt auch darauf vor! Und wer ist diese"Leda"?
  • B. Leda war die Mutter der"schönen Helena".
  • A. Wieso"war"? Ist sie tot?
  • B. Aber natürlich!
  • A. Erzählen Sie mir doch mal was von der Familie!
  • B. Also das war so: Eines Tages schiffte sich Menelaus, der Gatte der Helena, nach Kreta ein.
  • A. Und Helena blieb zu Hause?
  • B. Ja, in ihrem Schlafgemach. In der Mitte stand ein großes Ruhebett und links der Armleuchter.
  • A. Ich denke, Menelaus war weg?
  • B. Nein, ein wirklicher Armleuchter stand da. - Und plötzlich wurde ihr Páris gemeldet!
  • A. Ach, der mit dem Apfel?
  • B. Bravo, woher wissen Sie denn das?
  • A. Na, Páris war doch der, der auf dem Berge Aida der Schönsten mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf schoß!
  • B. Das verwechseln Sie leider mit Wilhelm Tell - aber immerhin! Außerdem hieß der Berg Ida! - Na schön! Páris beschloß, Helena mit List zu erobern.
  • A. Ach, Klavierspielen konnte er auch?
  • B. Das weiß ich nicht! Jedenfalls aber nahm er sie mit nach Troja.
  • A. Ach so ja.
  • B. Und wissen Sie wodurch Troja berühmt geworden ist?
  • A. Durch die Trojabohnen!
  • B. Sie meinen Sojabohnen?! - Nein, durch den Trojanischen Krieg! Die einstmals so stolze Stadt wurde völlig zerstört - und heute ist die Fläche, auf der sie stand, eben!
  • A. Eben!

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Nichts

"Gott hat die Welt aus Nichts gemacht",
so steht es im Brevier,
nun kommt mir manchmal der Verdacht,
er macht sich nichts aus ihr ...
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Zu spät

Die alten Zähne wurden schlecht,
und man begann, sie auszureißen,
die neuen kamen grade recht,
um mit ihnen ins Gras zu beißen.
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Klassiker

Es gibt Dichter, die noch leben, aber trotzdem gut sind. Dann gibt es Dichter, die schon tot, aber um Klassen besser sind. Das sind die Klassiker. Ihre Werke stehen in hohem Ansehen und in jedem Bücherschrank. Aber die ledernen Einbände stehen oft in keinem Verhältnis zu ihrem Inhalt. Nur der"Lederstrumpf" des Klassikers Karl May ist alles andere als ledern, sondern geheftet und in billigen kleinen Ausgaben zu haben, weil sich die Knaben keine großen Ausgaben leisten können. Sie opfern ihr letztes Taschengeld und ihren ersten Schlaf, um den Heißhunger nach dem Lederstrumpf befriedigen zu können. Doch es gibt noch andere Klassiker, die von den Schulklassen gelesen werden, allerdings weniger gern, wie zum Beispiel Schiller. Ehe Schiller beschloß, Dichter zu werden, versuchte er sich an anderen Unternehmungen. So verfertigte er eine Taucherglocke, und für Herrn Polykrates schmiedete er einen Ring. Nun hatte er Zeit und Geld genug, sich dem Dichten zuzuwenden. Als guter Geschäftsmann verlockte er die Schüler zum Lernen seiner Gedichte, indem er für sie die sogenannten Schillerlocken buk, an die sich die älteren Semester sicher noch erinnern werden.

Über Wolfgang Amadeus von Goethe möchte ich nur soviel sagen, daß auch seine Werke in den Schulen gelesen werden müssen. Doch müßte sein Götz von Berlichingen für Jugendliche unter achtzehn Jahren verboten werden. Aber sogar die Theater spielen ihn, und die Schüler werden unter Zwang in die Vorstellungen getrieben, so daß sie bald unter Zwangsvorstellungen leiden. Dann wäre noch ein anderer Klassiker zu erwähnen, nämlich Heinrich von Kleist. Er wurde ausgebombt und rettete nur einen zerbrochenen Krug. Nicht einmal Kleist war imstande, ihn wieder zu kleistern.
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Der Schauspieler

Er sprach zu der Theaterleitung,
nachdem er dreimal ausgespuckt:
"Mein Name steht in dieser Zeitung
nie eingerahmt, nie fettgedruckt!
Dabei spiel ich die längsten Rollen,
mal bin ich heldisch, mal geduckt,
ich probe auch, solang Sie wollen,
doch niemals bin ich fettgedruckt!

"Ganz ohne Probe selbstverständlich
starb gestern er, hat kaum gezuckt ...
Heut steht er in der Zeitung endlich
schön eingerahmt und fettgedruckt!

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Abendlied

Die Nacht bedeckt die Dächer,
und in dem Aschenbecher
verlöscht die Zigarette.

Es ruhn fast alle Räder.
Der Tag verging wie jeder,
als Glied in einer Kette.

Ich höre Eulen singen
und sehne mich nach Dingen,
die ich so gerne hätte.

Und von dem vielen Sehnen
bekomme ich das Gähnen - - -
gut’ Nacht, ich geh’ zu Bette.


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Die Kuh

Auf der saftiggrünen Wiese
weidet ausgerechnet diese
eine Kuh, eine Kuh.

Ach, ihr Herz ist voller Sehnen,
und im Auge schimmern Tränen
ab und zu, ab und zu.

Was ihr schmeckte, wiederkaut se
mit der Schnauze, dann verdaut se
und macht Muh, und macht Muh.

Träumend und das Maul bewegend
schaut sie dämlich in die Gegend
grad wie du, grad wie du.
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Der Kabeljau

Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt ein Kabeljau.
Da kömmt ein Hai von ungefähr,
ich glaub’ von links, ich weiß nicht mehr,
verschluckt den Fisch mit Haut und Haar,
das ist zwar traurig, aber wahr. ---
Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt kein Kabeljau.
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Die Made

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.

Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl!

Halt, noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!"

Also sprach sie und entwich. -
Made junior aber schlich hinterdrein;
doch das war schlecht!
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. Schade!

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde ....
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Die Eule

Eine Eule saß und stierte
auf dem Aste einer Euche.
Ich stand drunter und bedachte,
ob die Eule wohl entfleuche,
wenn ich itzt ein Steunchen nähme
und es ihr entgegenschleuder’?
Dieses tat ich. Aber siehe,
sie saß da und flog nicht weiter.
Deshalb paßt auf sie die Zeule:

Eule mit Weule!
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Die polyglotte Katze

Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das die Maus vor kurzem kroch,
und denkt:"Da wart nicht lang ich,
die Maus, die fang ich!"

Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
"Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
Ich rühr mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!"

Da plötzlich hört sie - statt"miau" -
ein laut vernehmliches"wau-wau"
und lacht:"Die arme Katze,
der Hund, der hatse!
Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,
anstatt vor meinem Loch zu sitzen!"

Doch leider - nun, man ahnt’s bereits -
war das ein Irrtum ihrerseits,
denn als die Maus vors Loch hintritt -
es war nur ein ganz kleiner Schritt -
wird sie durch Katzenpfotenkraft
hinweggerafft! - - -

Danach wäscht sich die Katz die Pfote
und spricht mit der ihr eignen Note:
"Wie nützlich ist es dann und wann,
wenn man ’ne fremde Sprache kann ...!"
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Depressionen

Gestern war ich noch so fröhlich,
heute hat es sich gegeben.
Gestern schlug ich Purzelbäume,
heute will ich nicht mehr leben.

Solch ein Zustand ist entsetzlich,
mich und meine Umwelt quäl’ ich;
doch er dauert nicht sehr lange:
morgen bin ich wieder fröhlich!
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Sehnsucht

Ich sehne mich nach einem Häuschen
in Bayern oder an der Spree,
ein Zimmer braucht es nur zu haben,
dazu ein Bad und ein W.C.

Im Zimmer würde ich notieren,
was ich beim Baden grad gedichtet,
und im W.C. würd’ dann das Machwerk
von mir gleich hinterrücks vernichtet.
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Bilanz

Wir hatten manchen
Weg zurückgelegt,
wir beide, Hand in Hand.
Wir schufteten und
schufen unentwegt
und bauten nie auf Sand.

Wir meisterten sofort,
was uns erregt,
mit Herz und mit Verstand.
Wenn man sich das so
richtig überlegt,
dann war das allerhand.
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Gedanken an der Ostsee

Wie wär die Welt so wunderbar,
umspült vom blauen Meere,
wenn diese Welt, wie’s
einstmals war,
ganz ohne Menschen wäre.

Dann gäb’s kein Hoffen, kein Verzicht,
kein Hassen und kein Morden,
und wär bestimmt auch dies Gedicht
nicht hingeschrieben worden.
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Wahrheit

Die schlechtesten Bücher sind es nicht,
an denen Würmer nagen,
die schlechtesten Nasen sind es nicht,
die eine Brille tragen.
Die schlechtesten Menschen sind es nicht,
die dir die Wahrheit sagen.
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In eigener Sache

Ich häng oft den
Gedanken nach,
die teilweis stürmisch,
teils gemach
die Gänge meines
Hirns erfüllen.
Doch denken kann ich
nur im stillen.
Im Wald zu Beispiel!
Zwischen Bäumen,
dort kann ich dichten,
kann ich träumen.

In Gegenwart von
Baum und Tier,
da kommen die
Gedanken mir. Allein,
inmitten jener Wesen,
die schreiben können
und auch lesen,
die lieben könnten,
doch nur hassen,
fällt mir nichts ein,
da muß ich passen!
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Der Fels

Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
so fällt er auf den Fuß dir prompt!
So ist es nun mal auf der Welt:
ein Kummer geht, ein Kummer kommt ...
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Ich hol’ vom Himmel

"Ich hol’ vom Himmel dir die Sterne",
so schwören wir den Frauen gerne.
Doch nur am Anfang! Später holen
wir nicht mal aus dem Keller Kohlen.
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Voller Sanftmut

Voller Sanftmut sind die Mienen
und voll Güte ist die Seele,
sie sind stets bereit zu dienen,
deshalb nennt man sie Kamele.
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Ein Naßhorn

Ein Naßhorn und ein Trockenhorn
spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn,
unds Naßhorn sagte:"Siehste !"
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Geld erzählen

Ich finde solche, die von ihrem Geld erzählen
und solche, die mit ihrem Geiste protzen
und solche, die erst beten und dann stehlen,
ich finde solche, Sie verzeihn, zum Kotzen.
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Dichter

Es soll manchen Dichter geben,
der muß dichten um zu leben.
Ist das immer so? Mitnichten,
manche leben, um zu dichten.
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Wenn die Opern

Wenn die Opern dich umbrausen
mit Getön,
dann genieße auch die Pausen:
sie sind schön.
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Manche Dichter

Manche Dichter gibt es, die be-
nötigen der Sachen vier:
Einen guten Reim auf Liebe,
Feder, Tinte und Papier.
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Ich denke nicht gern

Ich denk’ nicht gern an jenen Kuß,
den du mir gabst, Helene;
denn wenn ich an ihn denken muß,
dann werd’ ich müd und gähne.
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Nach Schluß

Nach Schluß der langen Oper hörte
ich neulich folgende Kritik:
"Was mich an dieser Oper störte,
das war der Schwan und die Musik!"
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Es dürfte

Es dürfte keine Steuern geben,
kein Zahnweh, keine Schützengräben,
dann wär’ auf dieser Welt das Leben
vielleicht noch schöner als wie eben!
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Ich kann’s

Ich kann’s bis heute nicht verwinden,
deshalb erzähl’ ich’s auch nicht gern:
den Stein der Weisen wollt’ ich finden
und fand nicht mal des Pudels Kern.
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Man gab uns

Man gab uns mancherlei auf Erden:
zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
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Sie dienten mir

Sie dienten mir gerne bei jedem Gedicht,
die Substantive und Verben,
doch heute gehorchen sie mir leider nicht -
ich möchte am liebsten sterben.
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Mal trumpft man

Mal trumpft man auf, mal hält man stille,
mal muß man kalt sein wie ein Lurch,
des Menschen Leben gleicht der Brille:
man macht viel durch.
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Zu kurz

Kaum, daß auf diese Welt du kamst,
zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
dir Kinder, Geld und Gut erwarbst
schon liegst du unten, weil du starbst.
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Wandspruch

Die Arbeit ist oft unbequem,
die Faulheit ist es nicht, trotzdem:
der kleinste Ehrgeiz, hat man ihn,
ist stets der Faulheit vorzuziehn!
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In nur vier Zeilen

In nur vier Zeilen was zu sagen
erscheint zwar leicht; doch es ist schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen:
die meisten Dichter brauchen mehr ...
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Nichts

"Gott hat die Welt aus Nichts gemacht",
so steht es im Brevier,
nun kommt mir manchmal der Verdacht,
er macht sich nichts aus ihr ...
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Die Starlets

Jetzt weiß ich endlich auch, wieso
sie Köpfe haben! Soll ich’s sagen?
Sie brauchen dann das viele Stroh
nicht in der Hand zu tragen!
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Zwang

Du mußt dich zu sehr vielen Dingen,
willst du sie tun, geradzu zwingen!
trotzdem wirkt das was dir gelungen
oft zwingend leicht und ungezwungen.
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Zu spät

Die alten Zähne wurden schlecht,
und man begann, sie auszureißen,
die neuen kamen grade recht,
um mit ihnen ins Gras zu beißen.
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Erfreulich

Es ist gewiß viel Schönes dran
am Element, dem nassen,
weil man das Wasser trinken kann!
Mann kann’s aber auch lassen
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An einen

jungen Journalisten Das Schreibenlernen, das begannst
du früh schon zu betreiben;
und doch obwohl du schreiben kannst
kannst du bis heut nicht"schreiben"!
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Ich wälze nicht

Ich wälze nicht schwere Probleme
und spreche nicht über die Zeit.
Ich weiß nicht, wohin ich dann käme,
ich weiß nur, ich käme nicht weit.
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Der kalte Wind

Es wohnt ein Wind in Leningrad,
der pustet kalt,
wer da nicht einen Mantel hat,
der hustet bald.
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Unterschied

Wollen wir doch einmal dieses Thema streifen:
Autoräder sind von Reifen
Lehrer aber, die zu lehren sich bestreben,
sind von Unreifen umgeben.
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Die Nase

Wenngleich die Nas, ob spitz, ob platt,
zwei Flügel - Nasenflügel - hat,
so hält sie doch nicht viel vom Fliegen;
das Laufen scheint ihr mehr zu liegen.
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Der Snob

Sie reichten Weine mir und Bier
und Schnäpse und dergleichen
dabei könn’n diese Leute mir
nicht mal das Wasser reichen!
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Noch’n Unterschied

Wir fuhren einst zusammen
tagtäglich mit der"Zehn",
jetzt fahren wir zusammen,
wenn wir uns wiedersehn!
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Es scheint so

Es scheint so, daß auf dem Planeten,
den wir so gern mit Füßen treten
und ihn dadurch total verderben
- daß also hier nur Gute sterben!

Denn: las man je im Inserat,
daß ein Verblichner Böses tat,
daß er voll Neid war und verdorben,
und daß er nun mit Recht gestorben?
Es kann hier keinen Zweifel geben:
die Schlechten bleiben alle leben!
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Auge um Auge

Stundenlanger Regen nieselt,
und es schmerzt schon das Gesäß,
und die Luft ist eingedieselt
durch die vielen LKWs.

Immer weiter! Keine Liebe
kennt man auf der Autobahn!
Wütend beißt sich das Getriebe
und der Mensch durch
- Zahn um Zahn ...
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Kinder

Kinder haben es so leicht,
haben keine Sorgen,
denken nur, was mach ich jetzt,
nicht, was mach ich morgen ...?
Kinder haben es so schwer,
dürfen niemals mäkeln
und sich wie der Herr Papa
auf dem Sofa räkeln ...

Kinder haben es so leicht,
dürfen immer spielen,
essen, wenn sie hungrig sind,
weinen, wenn sie fielen ...
Kinder haben es so schwer,
müssen so viel lernen
und, wenn was im Fernsehen kommt,
sich sofort entfernen ...

Kinder haben es so leicht,
naschen aus der Tüte,
glauben an den lieben Gott
und an dessen Güte ...
Kinder haben es so schwer,
müssen Händchen geben -
und auf dieser blöden Welt
noch so lange leben ...

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