Falco IV

Einzelhaft

 

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Falcos erstes Album ist ein sehr authentisches Werk mit einem starken Lokalkolorit. 1982 auf dem kleinen Wiener Plattenlabel GIG Records veröffentlicht, arbeitete Falco auf seinem Debut fast ausschließlich mit österreichischen Musikern zusammen. Auch der Produzent und Co-Autor kommt aus der Gegend von Wien und thematisch geht es in fast jeden Song um Zustände und Befindlichkeiten in Falcos Heimatstadt. Abgerundet wird diese Verhaftung in der lokalen Szene durch den Umstand, dass auch für das Coverdesign ein Bühnenkollege aus Falcos ehemaliger Band Drahdiwaberl verantwortlich zeichnete.

Dieses autarke Werk wurde von Falco zeitlebens als sein bestes Album bezeichnet und wenngleich spätere Alben kommerziell erfolgreicher waren, tut man sich schwer, dem Künstler hier zu widersprechen. Entstanden ist Falcos Erstling im Laufe der Jahre 1981 und 1982 in Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Songschreiber Robert Ponger, wobei eine für diese Kooperation perfekt funktionierende Arbeitsteilung zustande kam: während sich Falco auf das Verfassen von Texten konzentrierte, war Ponger für die musikalische Seite der Songs zuständig. Diese Aufgabenverteilung ist dabei durchaus interessant, hatte Falco doch zu Beginn seiner Karriere noch versucht, sowohl Texte als auch Musik für seine Songs selbst zu verfassen: so sind Ganz Wien (obwohl sich hier hartnäckig Gerüchte halten, Falcos Bandkollege und Freund Hansi Lang hätte hier mitgeholfen) und Helden Von Heute Songs, die Falco vollständig selbst geschrieben hat. Warum und wann es zu der Verschiebung kam, dass Falco nur noch die Texte und seine Produzenten die Musik schrieben, ist nicht bekannt. Es kann jedoch durchaus glaubhaft angenommen werden, dass Falco früh erkannte, dass Andere größeres Talent im Schreiben von Musik beziehungsweise Hits hatten und seine Stärke wohl eher im Formulieren von Texten zu diesen Musikstücken lag.

Begonnen wurde mit der Produktion des Albums 1981 als Markus Spiegel, der Falco im Rahmen eines Konzerts seiner damaligen Band Drahdiwaberl entdeckt hatte, dem jungen, ambitionierten Künstler einen Vertrag über drei Alben anbot und ihn mit dem Produzenten Robert Ponger zusammmenbrachte. Ponger hatte vorher bereits für eine Reihe anderer österreichischer Künstler Songs geschrieben, unter anderem zeichnete er für den Hit "Video Life" von Bilgeri verantwortlich, der ebenfalls auf Spiegels Label GIG Records erschienen ist. Der erste Song, den das kongeniale Gespann Ponger/Falco gemeinsam produzierte, war dann Ganz Wien. Dieser erste kleinere, lokale Hit wurde dann auch in einer englischsprachigen Version unter dem Namen "That Scene (Ganz Wien)" aufgenommen und als erste Falco-Single veröffentlicht.

Bis dahin waren die Aufnahmen für Falcos Erstlingsalbum ohne großen Druck gemacht worden (Falco trat während dieser Zeit sogar noch mit seinen ehemaligen Bands Spinning Wheel und Drahdiwaberl auf), das sollte sich jedoch mit der Veröffentlichung der ersten Nummer, die Falco und Ponger gemeinsam in der oben beschriebenen Arbeitsteilung geschrieben haben, schlagartig ändern. Der Kommissar wurde zunächst Ende 1981 in Österreich ein Riesenhit, 1982/83 folgte dann Deutschland, die Schweiz und der Rest der Welt. Dieser Megaerfolg erhöhte natürlich den Druck, möglichst schnell ein erstes Album auf die Beine zu stellen, weltweit wurde der Ruf nach der ersten Falco-LP lauter und lauter. Womöglich hatten auch dieser Druck und der Umstand, dass Falco ab diesem Zeitpunkt monatelang rund um den Globus jettete, um die Single Der Kommissar zu promoten zur Folge, dass Falco an diesem Punkt seiner Karriere aufhörte, Songs selbst zu schreiben und begann, sich nur mehr auf das Verfassen von Texten zu Musikvorschlägen seiner Produzenten zu fokussieren. Ein Arbeitsprozess, den Falco bis zu seinem Tod aufrechterhalten und der ihn Zeit seines Lebens extrem abhängig von seinen musikalischen Partnern machen sollte.

Im Gegensatz zu späteren Aufnahmesituationen war die Stimmung bei der Aufnahme von Falcos erstem Album sehr entspannt, Ponger lieferte die Musik und Falco verfasste Texte zu diesen musikalischen Ideen seines Produzenten. Da ein Debutalbum ja immer "ein Produkt der 25 Jahre davor" (Zitat Falco) ist, war auch das Schreiben der Texte kein Problem, ein Umstand, der sich in Falcos weiterer Karriere schon bald radikal ändern sollte. Ergebnis dieser sehr fruchtbaren ersten Zusammenarbeit von Falco und Robert Ponger ist eine LP, die wohl als Österreichs erste echte Pop-Platte bezeichnet werden kann, zumindest ist Falcos Debutalbum ein Meilenstein der österreichischen Popmusik. So modern, so ambitioniert, so cool und gleichzeitig so spontan, locker hingeworfen und lässig klang wohl weder davor noch danach ein Werk eines österreichischen Popkünstlers. Die Musik ist gezeichnet vom massiven Einsatz von Synthesizern und Gitarren, für den Zusammenhalt sorgt der Linn Schlagzeugcomputer, den Ponger damals als einziger Musiker in Österreich verwendete und der für damalige Verhältnisse extrem teuer war. Er gibt den Songs einen treibenden, monotonen, kühlen Beat und wird sogar auf dem Cover des Albums aufgeführt. Produziert wurde das Album vom Perfektionisten Ponger sehr temporeich und den internationalen Standards entsprechend, er gibt den Songs einen Sound, der dafür sorgt, dass die meisten Songs noch Jahrzehnte später nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Das Album klingt auch heute noch frisch, modern und zeitlos. Thematisch geht es in den Texten der Songs hauptsächlich um Drogen, um die Kälte der Großstadt, um die Lust und den Frust des modernen Lebens, um Probleme Jugendlicher, um Liebe, Sex und Falco als der Wiener Stadtneurotiker der 1980er. Nie mehr hat sich Falco auch so eindeutig über politische Themen wie Unterschlagung, Korruption und Wirtschaftskriminalität geäußert wie auf diesem Album, es ist sicher auch sein persönlichstes Album – eines auf dem er sich als Sprachrohr einer neuen (österreichischen) Jugend stilisiert, als Ansprechperson der Außenseiter. Gleichzeitig präsentiert sich Falco als Chronist einer vom Wohlstand dekadenten Gesellschaft, an der er zwar den tödlich langweiligen Stillstand kritisiert, im Song Helden Von Heute aber (wenngleich durchaus süffisant) auch auf die Vorzüge eines derart zustande gekommenen Hedonismus eingeht. Das Thema dieser modernen Genusssucht sollte dann ein Album später noch eine wesentlich größere Rolle spielen. Auf  dem Debutalbum geht es aber noch um die Beschreibung einer sehr zerbrechlichen Gemeinschaft mit Drogenproblemen, irgendwie ist jeder auf der Flucht vor irgendjemand oder irgendetwas. Wie Ewa Mazierska in ihrem Buch "Falco And Beyond" meint, birgt die Lust auf Leben eben auch die Gefahr des Todes.

Auch Falcos (Sprech-) Gesang verdient eine Erwähnung: auf seinem ersten Album klingt er auf faszinierende Art gleichzeitig gehetzt wie auch gelangweilt, bereits hier spiegelt seine Stimme die teilnahmslose Dekadenz, die charmante Arroganz, die unterkühlte Wut und die einmalige Mischung aus deutschen und englischen Sprachfetzen wider, welche die Marke Falco auch international definieren. Falco singt auf seinem Debutalbum noch hauptsächlich Deutsch, auch ist seine Sprache in Ganz Wien eindeutig tiefer im Wiener Dialekt verstrickt als dies dann in weiterer Folge seines Schaffens der Fall sein sollte.

Auf dem von Stefan Weber, Chef von Falcos ehemaliger Band Drahdiwaberl, gestalteten Cover sieht man Falco lässig mit überkreuzten Beinen und mit schwarzer Lederjacke und Jeans auf einem einsamen Stuhl in einer Gefängniszelle sitzen, aus dem mit Gittern abgesicherten Fenster scheint der Mond ins Zimmer. Die eventuell vorhandene Symbolik, dass Falco auf der rechten Hand einen Lederhandschuh angezogen hat, während die linke, mit einer fetten Rolex versehen, ohne Handschuh auf seinem Knie liegt, mag ich nicht zu deuten… Falco wirkt auf dem Coverphoto jedoch nicht wie ein inhaftierter Verbrecher oder ein Opfer, sondern vielmehr als ein Mann, der alles unter Kontrolle zu haben scheint. Auch bemerkt Ewa Mazierska in ihrem Buch über Falco, dass er mehr wie der Star eines Film Noir wirkt und nicht wie ein eingesperrter Junkie. Falco blickt provokant, frech und nicht willens sich anzupassen, direkt in die Kamera, ein Blick der durchaus auch die Qualitäten des Albums beschreibt.

Zu Viel Hitze: Der erste Song auf Falcos Debutalbum beginnt mit einem trockenen, monotonen und unerbittlich fortschreitenden Beat, ähnlich dem Zirpen einer Grille in der hochsommerlichen Großstadt. Falco singt gleichzeitig aufgeregt und gelangweilt über die urbane Hitze. Der kalte Takt des Drumcomputers hetzt durch den Song, eine einsame Gitarre und ein isoliertes Saxophon führen durch die subtile Melodie bevor der explosive Refrain einsetzt.

Im Gegensatz zu anderen Songs über die unmenschliche Hitze der Großstadt (z.B. "Hot In The City" von Billy Idol oder "Summer In The City" von The Lovin' Spoonful) handelt Falcos Song aber nicht von klimatischen Temperaturausprägungen, sondern vom inneren Hitzezustand der Bewohner. Thematisch lose an "Christiane F. – Wir Kinder Vom Bahnhof Zoo" angelehnt, geht’s hier mehr oder weniger offen um Drogenkonsum, Sex, Prostitution und Gefühlskälte. Das für Drogenabhängigkeit typische Gefühlspaar heiß/kalt wird mehrmals textlich erwähnt: geht’s hier um ein Mädchen, das für Drogen und Geld auf den Strich und an ihrer Sucht zugrunde geht?

Zuviel Hitze ist einer der stärksten Songs auf Falcos Erstlingsalbum, live aufgeführt hat ihn Falco jedoch nur 1982. Als vierte Singleauskoppelung geplant, brachte es der Song jedoch schlussendlich nur zu einer Promo-Veröffentlichung auf 12″ und 7″ in Deutschland.

Auf dem Cover dieser Single sieht man einen stilisierten Mann mit Hut und Trenchcoat der einen langen, dunklen Schatten wirft (eine Anspielung auf Falcos Hit Der Kommissar, dreizehn Jahre später findet sich ein ähnliches graphisches Sujet auf den Singles Mutter, Der Mann Mit Dem Koks Ist Da und auch Naked). Auf der Rückseite dieser Promo-Veröffentlichung findet sich Auf Der Flucht, was sowohl musikalisch als auch thematisch eine wirklich gelungene Koppelung ergibt.

Der Kommissar: Falcos erster großer Hit, der ihn nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern weltweit auf die Spitzenplätze der Charts führte (was die Briten nicht daran hinderte, diesen Song im krassen Gegensatz zur übrigen Welt völlig zu ignorieren), hat eine interessante Vorgeschichte: angeblich wurde der Song ursprünglich für Reinhold Bilgeri, einem anderen österreichischen Künstler, der 1981 einen kleineren internationalen Hit mit "Video Life" hatte, geschrieben. Da Bilgeri aber mit dem Musikstil nichts anfangen konnte, spielte Robert Ponger den Song Falco vor. Diese Geschichte ist aber nicht wirklich glaubhaft, selbst Bilgeri hat dem in einem Interview widersprochen. Der Song soll musikalisch eine Verbindung von ursprünglich zwei Nummern gewesen sein – einer weicheren Melodie und einem härteren Rhythmuspart, eine durchaus plausiblere Theorie.

Aber selbst nach der Fertigstellung des Songs war der Weg zum Welthit noch weit: Falco war von der von ihm selbst komponierten Nummer Helden Von Heute weitaus stärker angetan und wollte seinen Song als A-Seite auskoppeln. Falcos Manager und die Plattenfirma setzen sich aber schlussendlich durch (in Österreich wurde die Single in einer Art Kompromiss als Doppel-A-Seite vertrieben, mit Helden Von Heute auf der X-Seite und dem Hit auf der Y-Seite…). Nach dieser schwierigen Entstehungsgeschichte tat sich die Single aber dann dennoch zunächst schwer, Airplay bei Radiostationen zu erhalten. So weigerte sich der einzige österreichische Jugend-Radiosender zu Beginn standhaft, Falcos mit viel Witz und Ironie vorgetragenes Kokserlied zu spielen. Erst nachdem klar wurde, dass der Song von den Hörern begeistert aufgenommen wurde, fiel der Boykott. Auch in Deutschland war es zunächst nicht so leicht den Song in die Radios zu bringen, aber mit dem Rückenwind der damals herrschenden Neuen Deutschen Welle (zu der man den Song ja eigentlich gar nicht zählen kann) begann bald auch hier Falcos Siegeszug durch die Charts. Eine schwierige Geburt eines Welthits…

Musikalisch leiht sich Falcos Parodie auf die Wiener Drogenszene den einen oder anderen Ton von Rick James und der Sugarhill Gang und nimmt bereits Falcos spätere Erfolgsformel beispielhaft vorweg: flotte Strophen im Rap-Stil, verbunden mit gut mitsingbaren, melodiösen Refrains ("jetzt das Kinderlied"). Im Falle dieses Songs kommen dann noch fette Drums, eine feines Gitarrenriff, dumpfe Bässe, modern klingende Synthesizers sowie Falcos damals revolutionärer Vortrag im Rap-Stil dazu (nicht umsonst beinhaltet der Song ja eigentlich (Rap‘ That) im Zusatztitel – aber die Angabe des Titels in der Klammer erfolgt nur selten). Das Musikmagazin Rolling Stone bezeichnete das Lied als musikalischen Mix zwischen Grandmaster Flash und Helmut Qualtinger und in der Tat ist der Song eine Collage scheinbar disparater Stile, eine Plünderung im Museum der Popkultur, eine Herausforderung aller Puristen. Auch Falcos Mischung aus deutschen und englischen Texten und sein Rap mit böhmisch-jüdischen Untertönen und einer deutlich hörbaren Arroganz in der Stimme ließ schnell klar werden, dass hier ein Österreicher Musik machte, wie man sie vorher noch nie gehört hatte. Allein das unfassbar dekadente "La La La La" im Mittelteil des Songs… herrlich!

Thematisch geht es auch in diesem Song um Drogen, um Kokain. Man könnte durchaus behaupten, dass die beiden ersten Songs des Albums Einzelhaft miteinander verwoben sind, es könnte sich durchaus um die Vorgeschichte von Zuviel Hitze handeln: das noch unschuldige Mädchen ("jung", "rein", "weiß") will in den "special places" Drogen kaufen, sie gerät an die Dealer "Jack, Joe und Jill" und erwirbt von ihnen Kokain ("der Schnee auf dem wir alle talwärts fahren"), nicht jedoch ohne die lange Hand des Gesetzes beziehungsweise die Polizei ("Kommissar", "Kraft") zu fürchten. Das weitere Schicksal wird schon angedeutet ("talwärts fahren", "die Lebenslust bringt dich um") und auch der Grund für den Drogenkonsum wird angesprochen ("Frust", "Leben"). Falco spielt hier bewusst mit dem Chic der Droge Kokain, er betont zwar einerseits die Gefahren, spricht aber auch von der leichten Verfügbarkeit und der Doppelmoral der Gesellschaft dieser Droge gegenüber ("kennt heute jedes Kind", "im TV-Funk läuft es nicht"). Das dahinterliegende Thema ist aber auch hier die Isolation des Einzelnen in der modernen urbanen Gesellschaft, die Taubheit, das Abgestumpftsein, das (junge) Leute in die (scheinbar bessere) Welt der Drogen führt. Dazu Falco anno 1983 im amerikanischen Billboard Magazin: "What I am talking about is an impression of a daily subculture feeling. It’s an underground situation".

Der Song wurde Ende 1981 als zweite Single nach That Scene (Ganz Wien) auf den Markt gebracht, gleichzeitig ist es der erste Song den Robert Ponger und Falco gemeinsam geschrieben haben. Nachdem er zunächst die Spitze der Hitparade in Österreich erklommen hatte, gelang ihm dieses Kunststück Anfang 1982 auch in Deutschland und in zahlreichen weiteren Ländern rund um die Welt. Das "Giftlerlied" (Zitat Falco) gelangte sogar in Japan, Australien und in den USA in die Charts, keine schlechte Leistung für einen deutschsprachigen Song, 

Das Lied gehörte live natürlich zu den Fixpunkten in Falcos Programm, obwohl sämtliche Liveversionen gegenüber der Studioaufnahme an Schärfe und Kraft verlieren. Von Falcos erstem Hit gab es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zwei Mixes: einer befindet sich auf einer niederländischen, der andere auf einer mexikanischen 12“ Single – beide sind aufgrund dieser regionalen Einschränkungen nicht wirklich bekannt und schwer erhältlich. Diese Mixe sind keine Neuabmischungen oder Remixe, es werden lediglich (jeweils unterschiedliche) Songteile wiederholt, so dass die daraus entstandenen Abmischungen länger wurden. Halboffiziell wurde dann auch in den Niederlanden noch eine 12″ Instrumental Version veröffentlicht.

 Anno 1997 kam es dann schließlich nochmals zu einer Neuaufnahme, weil Falco den Song in einer leicht veränderten Form auf dem Album „Egoisten“ (das dann jedoch nach seinem Tod unter dem Namen Out Of The Dark (Into The Light) veröffentlicht wurde) anbieten wollte, um eine Verbindung zwischen dem alten Falco der 1980er und dem Techno/Dance-Falco Mitte der 1990er Jahre zu schaffen. Diese 2000-Version führte Falco auch kurz vor seinem Tod bei einer Show für einen österreichischen Radiosender im Playback auf. 

Siebzehn Jahr: Dieser Song wirkt zunächst wie ein Fremdkörper in Falcos sonst sehr homogenem Debutalbum. Die Musik ist fast schon schlagerhaft, im Hintergrund erklingen liebliche Backgroundchöre und die Leadgitarre schmeichelt sich ungefährlich und leichtfüßig in die Gehörgänge, lediglich kurz unterbrochen von einem ein bisschen aggressiverem Saxophonsolo.

Auch der Text scheint beim ersten Mal Anhören banal zu sein, wer will schon Geschichten über 17jährige, blonde Mädchen hören? Hatten wir da nicht schon Jahrzehnte vorher Udo Jürgens, der sich mit "Siebzehn Jahr, blondes Haar" Zugang zu den Plattenspielern unserer Eltern verschaffte? Beim genaueren Zuhören kann man diesen Song aber durchaus als eine ironisch gebrochene Hommage an diesen österreichischen Schlager-, Chanson- und Popmusiker betrachten, Falco hatte großen Respekt vor diesem Künstler und die beiden verband eine lange Freundschaft.

Und: ganz so lieblich wie sein Vorbild ist dieser Song gar nicht – so kann man Falcos Song im Schlager-Karibik-Stil durchaus als ein Stück über ein junges Punkermädchen lesen, das die Männerwelt um den Finger wickelt, um davon finanziell zu profitieren. Aber auch eine Interpretation in Richtung Prostitution und Escortservice lässt sich problemlos aus dem Text herauslesen ("dann kam ihr Pächter", "schick mit Scheck", "Sie macht sich sicher gut im Bett", etc.), ganz so harmlos und lieblich ist der Song dann doch nicht.

Auf der Flucht: Falcos Song über seine Flucht nach Berlin Mitte der 1970er Jahre und über die Flucht der Studenten vor den Wasserwerfen im Rahmen der politischen Proteste dieser Zeit ist sicherlich einer der stärksten Songs auf seinem Debutalbum, wenn nicht überhaupt seiner Karriere. Musikalisch geht der Song gehetzt los, über heftiges Atmen legt sich die immer lauter werdende Melodie, im Hintergrund schreien bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Gitarren über einen Disco-Beat. Es gibt keine klare Songstruktur und keine Trennung von Strophe und Refrain, alles fließt zusammen bis am Schluss das erschöpfte Atmen den Song beendet.

Falco beschrieb den Song selbst als ein Stück über die politische Situation in Westberlin anno 1968 und über das Verlangen der Jugend zu protestieren, auch wenn nicht wirklich klar ist gegen was eigentlich. Heinz Rudolf Kunze nannte den Song in einem Artikel eine unpathetische und direkte Erzählung über die Vergeblichkeit der Jugendrevolten, schnörkellos und treibend umgesetzt. Laut Falcos Manager Horst Bork handelt der Song von Falcos Erlebnissen in Westberlin in den siebziger Jahren, zur Abrundung nahm er noch die Revolten in Zürich dazu. Es ist sicherlich eines von Falcos politischsten Liedern, ein scheinheiliger und suggestiver Ausruf des Sieges der konservativen Ordnungskräfte über die revolutionäre Hoffnung der Jugend. Ewa Mazierska sieht in ihm eines von Falcos Hauptthemen: die gelebte Apokalypse, welche permanent ist und an die sich das Individuum in einer solchen Gesellschaft anpasst. Es gibt keinen wirklichen Protest mehr, alles ist leer, verloren, postmoderne Ernüchterung macht sich breit. Es herrscht ein tödlicher Friede, ein Stillstand, der alles Neue unmöglich macht. Falco beschreibt meiner Meinung nach hier sehr treffend und doch subtil umschrieben, die Situation in Österreich in den späten 1970er Jahren: die große politische Koalition sitzt unbeweglich an der Macht, nichts geschieht, man schaut nur noch zurück. Indem Falco dieses Thema behandelt, macht er selbstverständlich auch sein Missfallen an diesem Zustand klar. Sein Standpunkt ist, dass Ende der 1960er die Jugend noch für ihre Ideale auf die Straße ging, während sich die Situation nun Anfang der 1980er Jahre beruhigt hat. Die Staatsgewalt hat die Oberhand behalten, es gibt nur noch Stillstand, Verbote und keine Proteste mehr dagegen, man hat sich mit dem Status Quo abgefunden. Gleichzeit deutet er die Entwicklung des Rückzugs in den persönlichen Hedonismus an, nicht jedoch ohne gleichzeitig die Zukunftsprognose zu entwerfen, dass dieser Neo-Konservatismus, der für Falco eine "Märchenwelt" ist, der Auslöser für neue soziale (Jugend-) Unruhen sein und sich das Blatt auch sehr schnell wieder wenden könnte.

Falco bleibt jedoch textlich ironisch-zurückhaltend und vermeidet den moralischen Zeigefinger, was dem Song sehr guttut. Im Buch Falco Privacy finden sich Hinweise aus Falcos Textbuch, dass dieser Song ursprünglich den Arbeitstitel "Ausbruch" oder "Die Flucht" gehabt haben dürfte, der schlussendlich gewählte Titel ist aber sicherlich griffiger. Der Song wäre wohl statt Maschine Brennt die bessere dritte Single aus dem Album geworden, aber über eine Verwendung als B-Seite auf der Promo-Single Zuviel Hitze brachte sie es nicht hinaus. Falcos amerikanische, kanadische und französische Plattenfirma hingegen erkannten sehr wohl das Potential dieses Songs und brachten ihn 1982 als Single (unter dem Titel On The Run) heraus.

Auf Konzerten war der Song auf allen Tourneen ein Fixpunkt.

Von diesem Lied gibt es zwei (inoffizielle) Videoclips, einer zeigt Falco als Nachrichtensprecher im weißen T-Shirt und Lederjacke (sein Name wird als "Hans Falko" (!) eingeblendet), im Hintergrund laufen auf dem Bildschirm Szenen von Demonstrationen und Straßenunruhen. Der zweite Clip zeigt Falco in einem Hinterhof mit Lederjacke und Sonnenbrille, eingeblendet werden auch hier Filmaufnahmen von sozialen Unruhen. Beide Clips scheinen weniger offizielle, von Plattenfirmen in Auftrag gegebene Videos, sondern vielmehr von TV-Shows angefertigte Einspieler zu sein.

Ganz Wien: Dieses Lied, welches Falco noch zu Zeiten schrieb, als er als Bassist der Wiener Undergroundband Drahdiwaberl tätig war, diente als sein Ticket zu seiner Solokarriere, als Visitenkarte für Größeres. Er ist einer von ganz wenigen Songs, bei denen Falco sowohl den Text als auch die Musik schrieb (obwohl es in Wien immer wieder Gerüchte gibt, dass sein Bandkollege Hansi Lang eifrig mitgeholfen hatte). Das Lied diente bei Konzerten von Drahdiwaberl lediglich als Pausenfüller. Dennoch erfreute sich der ruhige Song über die Drogenkonsumgewohnheiten seiner Heimatstadt bald großer Beliebtheit und es war bei einem solchen Konzert, als Markus Spiegel, Chef der kleinen Wiener Plattenfirma GIG Records, auf den Bassisten der Band aufmerksam wurde. Spiegel sah großes Potential in diesem charismatischen jungen Mann und bot ihm einen Vertrag über drei Alben an. Man kann also ohne große Umschweife sagen, dass dieses Lied für Falco der Beginn seiner Karriere war.

Musikalisch ist der Song ungewöhnlich: er beginnt fast unhörbar nur mit einer hypnotischen Bassgitarre bevor dann schüchtern Schlagzeug und Klavier dazu kommen. Erst nach rund eineinhalb Minuten vernimmt man Falcos Stimme. Im weiteren Verlauf setzt dann eine Gitarre ein und schlussendlich explodiert der Song mit Falcos jetzt auch deutlich aufgeregterer Stimme ("Einmal wird der Tag kommen…") um dann sich dann wieder zu beruhigen und ebenso ruhig und entspannt auszuklingen wie er begonnen hat. Horst Bork, Falcos Manager, spricht von einer Konzentration auf das Wesentliche, einem fast schon meditativen Song. Es ist ein Stück über eine Szene, in der sich Falco damals konstant bewegte, eine Art Hymne auf diese Subkultur. Heinz Rudolf Kunze lobt den Song als fiebrige Apokalypse in einer seit jeher sterbenden Stadt, für ihn ist es, als würde Artur Schnitzler Lou Reeds "Walk On The Wild Side" singen. Falco meint, es wäre eine Anti-Drogennummer, ein Statement, dass es keine Zukunft für diese Szene gäbe. Es ist sicherlich einer, wenn nicht der authentischste Song Falcos. Ein witziger Zusammenhang fällt hier Ewa Mazierska auf: die Aufzählung der verschiedenen Alkoholarten ("Lager, Lager, Lager")  im Film 'Trainspotting' von Danny Boyle aus dem Jahr 1996 erinnert in gewisser Weise an Falcos Aufzählung der Drogenart im Refrain ("Kokain, Heroin, Mozambin, Kodein") dieses Songs.

Es fällt auf, dass Falcos Texte hier, obgleich schon das typische Falconizing festgestellt werden kann, untypisch mundartlich daherkommen. Während sich Falco später bewusst von den Texten der ansonsten typischen österreichischen Liedermacherszene abzuheben versucht hat, steckt er hier noch voll im Dialekt. Nicht, dass das dem Song schaden würde, es verleiht ihm eine gewisse Authentizität, aber es ist auffällig, dass Falco wohl nie wieder österreichischer geklungen hat als hier (mit Ausnahme vielleicht von America und Wiener Blut ein paar Jahre später, bei letzterem Song ist die Verwendung der Mundart aber wohl auch ein Stilmittel). Gleichwohl ist bereits hier Falcos nasale, arrogante Stimme hörbar.

Im Text geht es um einen jungen Mann, der nachts durch die Straßen Wiens irrt, er ist Heavy Metal-Fan und scheint auch Alkohol und Drogen nicht abgeneigt zu sein. Ein Umstand, der ihm aber keine besonderen Probleme bereitet, befindet er sich doch in einer Stadt, in der ohnehin alle auf Drogen sind ("überhaupt in der Ballsaison"). Falco baut in den Text verschiedene Wiener Lokalitäten und Personen ein, so geht’s um die Disco U4 (was immer dort auch Goldfische zu schaffen haben) und auch der damalige österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky und sein Finanzminister Hannes Androsch werden erwähnt, beide in einem durchaus kritischen Unterton. Wenn denn wirklich mal die Apokalypse losbricht ("Einmal wird der Tag kommen, die Donau außer Rand und Band") haben sich die Eliten des Landes schon längst "auf sicheres Land" abgesetzt, der restlichen Bevölkerung bleibt dann nur noch, sich mit Drogen voll zu pumpen und in den Untergang zu tanzen (ein Thema auf das Falco elf Jahre später im Song Titanic nochmals zurückkommen sollte). Gleichzeitig spielt Falco aber auch mit dem Chic und der Attraktivität dieser Drogen, so kann man im Refrain je nach Bevorzugung "Ganz Wien ist so herrlich hin, hin, hin" oder eben auch "Ganz Wien ist so herrlich in, in, in" raushören. Textlich leiht sich Falco eine Zeile von seinem Musikerkollegen Wolfgang Ambros ("Weiß wie Schnee" ist der Titel eines Ambros-Albums) und steht mit der Thematik des Songs durchaus in einer langen Tradition österreichischer Popsongs.

Die Single war Falcos allererste Solo-Veröffentlichung, die aber, aufgrund des für Radiohörer doch zu provokanten Textes, nur in einer englischsprachigen, kürzeren (ohne das hypnotische Bass-Intro) und neu aufgenommenen Version als Single erschien und nicht mal die österreichischen Charts (woanders wurde die Single nicht veröffentlich) streifte. Das Ganze hieß jetzt "That Scene (Ganz Wien)" und Falcos seltsames Englisch verhindert, dass man auch nur ansatzweise verstehen könnte, um was es jetzt da eigentlich geht…

Auf die B-Seite gab man in Ermangelung anderer zur Verfügung stehender Falco-Songs eine Instrumental-Version, auf der der österreichische Jazz-Gitarrist Karl Ratzer Gitarre spielt (es existiert noch ein weiterer Instrumental-Mix der über 4 Minuten lang ist, dieser wurde schließlich 2019 digital veröffentlicht). Die deutsche Originalversion verwendete man dann später auf der Single Maschine Brennt als B-Seite. Das Cover der Single "That Scene (Ganz Wien)" ziert eine sehr grobe Aufnahme von Falco mit seiner Bassgitrarre während eines Auftritts mit  Drahdiwaberl, inklusive Sergeant Pepper Uniformjacke und noch ohne zurückgekämmtes Haar.

Auch ein Video wurde damals bereits angefertigt: es zeigt unseren Helden während er (in weißen Schuhen!) mit der Wiener U-Bahn fährt und von einem Unbekannten aufgehalten wird. Falco lüftet seinen Mantel, Exemplare der "That Scene (Ganz Wien)"-Single fallen zu Boden. Falco flüchtet über die Rolltreppen nach oben und entkommt in die Wiener Disco U4. Dort spielt Falco dann in seiner roten Bühnenjacke live den Song, auch hier ist der später typische Falco-Look noch nicMaschiene brennt: ht ganz vorhanden, seine Haare sind nicht zurückgekämmt. Dazwischen sieht man Tänzer in der Disco, ein Paar küsst sich. Danach läuft eine Frau im weißen Kleid vor einem Mann mit weißen Anzug davon und Falco betritt mit einer Flasche Sekt die Toilette im U4, wo eine lediglich mit durchsichtigen Negligé bekleidete Frau nur darauf gewartet zu haben scheint, von ihm mit dem Schaumwein begossen zu werden… Naja, freuen wir uns, dass es wenigstens ein Video zu dem Song gibt, oder? Obwohl: nach Falcos Tod drehten die Videoproduzenten Dolezal & Rossacher ein neues Video zu diesem Song, hier wurden zu Teilen des Originalvideos noch Aufnahmen von Wien, die im Rahmen einer Tourismuswerbeproduktion entstanden sind, dazu gemischt. Superoriginell, oder?

Falco spielte diesen Song auf allen Konzerten, es war einer der Fixpunkte seines Live-Repertoires.

Maschiene brennt: In diesem Song verarbeitet Falco seine lebenslange Flugangst. Musikalisch ist der Song eher banal, er wird getragen von einem sehr in den Vordergrund gemischten Schlagzeugbeat, die Melodie wird von einer verzerrten Gitarre höchstens angedeutet. Auch hier kommt das Rezept "gerappte Strophen plus eingängiger, mitsingbarer Refrain" zur Anwendung, das Gesamtergebnis überzeugt allerdings nicht vollständig.

Das Lied wurde im deutschsprachigen Raum und in einigen anderen Ländern als Single ausgekoppelt, eine seltsame Wahl wenn man bedenkt, dass Falcos Debutalbum viele stärkere Songs zur Auswahl geboten hätte. Vielleicht war aber auch der Gedanke, dass dieser Song gut auf der damals angesagten Neuen Deutschen Welle mit ihrer Spaßkultur mitschwimmen könnte, Grund für diese suboptimale Wahl (in den USA, Canada und Frankreich wurde der Song lediglich als B-Seite der dort veröffentlichten Single Auf Der Flucht verwendet, ein weiser Entschluss).

Textlich ist die Nummer aus der Ich-Perspektive geschrieben, es gibt eindeutig autobiographische Züge ("…sie meint 'Rap It To The Beat", eine klare Anspielung auf Falcos Hits Der Kommissar). Falco erzählt die Geschichte seines Todes quasi aus der Geisterperspektive ("und wenn ich heute noch am Leben wär") und schildert, wie er beim Start des todbringenden Flugs zunächst von einer Dame angeflirtet wird, bevor er bemerkt, dass das Flugzeug schon längst brennt und im Absturz befindlich ist. Inhaltlich geht es aber schon um mehr, man könnte diesen Song durchaus als einen der ersten der vielen Falco-Songs sehen, in denen es um Absturz, Verfall und Niedergang geht (um einen ähnlichen Untergang geht es zum Beispiel in Titanic). Metaphorisch ist dann auch zu sehen, dass sich der Pilot der Maschine, als er davon informiert wird, dass sein Flugzeug brennt, nicht allzu viele Sorgen macht – weiß er doch, dass alle diejenigen überleben werden, die im Besitz eines Fallschirms sind. Es ist daher sicher legitim anzunehmen, dass Falco hinter dem oberflächlichen Klamauk des Textes eine weitere Bedeutungsebene eingeschoben hat – nämlich die, dass von einem gesellschaftlichen, sozialen Absturz nur immer die Besitzlosen betroffen sind, die Reichen beziehungsweise Mächtigen finden in solchen Krisensituationen immer einen Fallschirm…

Hinter uns die Sintflut: Hinter dem vordergründig fröhlich-beschwingten Calypso-Sound dieser Nummer verbirgt sich einer der sarkastischsten und bösesten Texte Falcos über Egoismus, Gier und Korruption. Es geht um Politiker und Wirtschaftstreibende, die (mithilfe von Freunden aus dem Bankensektor und dem Konto der Großeltern) Millionen an Steuergeldern unterschlagen haben und die es auf der Flucht vor dem Finanzamt und der Wirtschaftskriminalitätspolizei in exotische Destinationen getrieben hat. Das Unrechtsbewusstsein fehlt völlig, die Korruption und die Vettern- beziehungsweise Freunderlwirtschaft floriert und das Ganze wird getragen von einer Einstellung, die sich treffend im Titel dieser Nummer widerspiegelt. Obwohl Falco auf den Neue-Heimat-Skandal in Deutschland zu Beginn der 1980er Jahre anspielt (bei dem sich Vorstandsmitglieder des Gewerkschaftsbundes durch Immobilientransaktionen illegal bereichert haben sollen), fällt es schwer, diesen Song nicht vor einem urösterreichischen Hintergrund zu sehen. In einer Zeit, in der man in Wien ohne Parteizugehörigkeit zu den Sozialdemokraten (damals noch Sozialisten) oder den Christlich-Konservativen rein gar nichts werden konnte, gab es ein dichtes Netz aus Korruption, Bestechung und all der anderen halbillegalen Vorgehensweisen, die Falco in diesem Song anspricht.

Falco geht auch hier das Thema gewohnt ironisch-sarkastisch an, auch wird die die bereits am Horizont erkennbare Yuppie-Kultur der beginnenden 1980er Jahre thematisiert ("Wer kümmert sich noch um den Ruf seit man die Leistungsprämie schuf?", "Den Tüchtigen gehört die Welt zurecht"). Falcos Stärke bei solchen sozialkritischen Texten ist, dass er Missstände zwar anspricht und thematisiert, sich dabei jedoch nicht auf eine belehrende Position zurückzieht, sondern eher unpositioniert frech und witzig mit solch frustrierenden gesellschaftlichen Situationen umgeht. Musikalisch nicht besonders aufregend, ist der Song jedoch textlich sicherliche einer der besten auf Falcos Debutalbum.

Nie mehr Schule: Dieser Song über Schulfrust und –flucht beginnt mit einem flotten Gitarrenriff, gleich danach wird noch eine vom Saxophon getragene, kleine Melodie draufgepackt, im Refrain hört man einen Kinderchor (okay, wenn das schon sein muss, warum dann nicht bei einem Schulsong?). Musikalisch ist der Song alles andere als eine Offenbarung. Gerüchtweise hat der Chef von Falcos damaliger Plattenfirma, Markus Spiegel, um einen Song mit dem Thema Schule gebeten, schließlich verkauft sich sowas doch immer gut beim jugendlichen Zielpublikum...

Aber egal woher die Motivation stammt, der Song funktioniert eigentlich ganz gut, Falcos gerappte Strophen gehen gut ins Ohr, lediglich der Refrain wirkt ein bisschen populistisch. Man könnte dem Song jedoch zugutehalten, dass es Falcos Version von Pink Floyds "Another Brick In The Wall" ist, einem Lied bei dem es ja auch um die Themen Angst, Frust, Verweigerung sowie dem Hinterfragen von Lehrinhalten und –methoden geht. Beim Wiener Falco klingt das zwar nicht annähernd so existentialistisch wie bei Roger Waters aber Falcos ironische Abrechnung mit der Schulzeit macht durchaus nachvollziehbar wie Hans Hölzel den Schuldruck empfunden haben muss. Und auch der Fluchtweg war für den jungen Falco schon klar: Musik ("...sein Dolby-Zweiweg-Super-Stereo hängt am Netz").

Falco beschrieb den Song als einen Versuch, eine Nummer im Stil der 1960er Jahre in England zu machen, auch der Kinderchor war Falcos Wunsch (das funktioniert zwar nicht besonders gut, was Falco aber nicht davon abhielt sechs Jahre später beim TV-Mix des Song Satellite To Satellite erneut einen Kinderchor im Refrain zu integrieren). Dennoch wirkt der Song wie ein ein Fremdkörper auf dem Album, manche Kritiker verglichen ihn mit Einspielungen von Extrabreit, einer damals kurzzeitig angesagten Band der Neuen Deutschen Welle.

Helden von Heute: Diese Hommage an David Bowies "Heroes" ist ein Song, bei dem Falco sowohl den Text als auch die Musik selbst geschrieben hat, eine durchaus erwähnenswerte Tatsache, da es davon nicht allzu viele gibt. Gleichzeitig ist es nach Ganz Wien die zweite Nummer, die Falcos als Solokünstler verfasst hat. Falco wollte das Lied (mit der nicht unwichtigen Ergänzung "(Alles Wartet Auf)" im urpsrünglich auf der Single verwendeten Titel) ursprünglich als zweite Single veröffentlichen. Da aber sein kreatives Umfeld einheitlich der Meinung war, dass die geplante B-Seite Der Kommissar eindeutig das kommerziellere Stück Musik ist, endet Falcos Ode an den Zeitgeist der frühen 1980er Jahre schließlich auf der Flipside (nur in Österreich wurde als Kompromiss eine Doppel-A-seitige Single veröffentlicht, was den Radios aber herzlich egal war, Airplay bekam natürlich nur Der Kommissar).

Falco versucht sowohl bei der Melodie als auch bei der Instrumentierung eng an Bowies Vorbild zu bleiben, die Referenz erreicht jedoch bei weitem nicht das überlegen Majestätische und Hymnische der Vorlage. Trotzdem funktioniert der Song ausgezeichnet, die ungewöhnliche Songstruktur, die sich vom Korsett des Aufbaus Strophe-Refrain-Strophe-Refrain etc. befreit, gibt dem Song eine unerwartete Lebendigkeit und Frische. Und wenn sich dann mit dem Schlachtruf "Wir sind die Helden von heute!" der Song nach mehr als 3 Minuten musikalisch öffnet und eine ganz neue Dynamik bekommt, wird klar, warum dieser Song einer der wichtigsten in Falcos Schaffen ist.

Thematisch steckt Falco hier klar ab, als was er sich schon damals zu Beginn seiner Karriere sieht: als neuer Star am (nicht nur) österreichischen Pophimmel, als Überbringer der frohen Botschaft, dass nun alles besser wird, dass mit ihm eine neue Jugend das Steuer übernimmt, die voller Tatendrang, modisch und hedonistisch ist. Es macht jedoch Falcos Talent und auch Intelligenz aus, dass er dabei nicht übersieht, dass eine solche neue Bewegung natürlich nicht so revolutionär ist wie sie sich das erhofft: zwar spricht Falco einerseits von Jugendlichen, denen Mode und Trends wichtig sind und die die Errungenschaften einer konsumorientierten Luxuswelt genießen möchten, andererseits betont er aber auch, dass sich ebendiese jungen Menschen keine Gedanken machen über die Folgen einer solch genusssüchtigen Welt. Keiner macht sich hier Sorgen, wenn dann höchstens morgen. Auch ist Falco durchaus kritisch gegenüber (Jugend-) Bewegungen. So betont er, dass es immer wieder neue Trends gibt, eine Endlosschleife des Modernen und dass das was heutzutage hip und angesagt ist, morgen schon wieder vergessen und vielleicht auch verdammt sein wird.

Falco übt Kritik an der Oberflächlichkeit, dem Hedonismus und der aufziehenden Spaß- und Unterhaltungsgesellschaft und nimmt gleichzeitig in diesem Song die Kommerzialisierung des New Wave auf die Schaufel. Falcos Helden von heute sind also, ebenso wenig wie bei Bowie, wirklich Helden, vielmehr fühlen sie sich lediglich als solche. Der Zusatz im Titel "(Alles wartet auf )" beschreibt darüber hinaus den Bedarf beziehungsweise Wunsch der Menschen, der Gesellschaft, der Medien nach neuen Helden, aber, und das ist wichtig, nach zeitlich begrenzten Helden, denn nichts ist so traurig und lächerlich wie der Held von gestern zu sein. Falcos Songs ist somit eine Mixtur aus Enthusiasmus, Zustimmung und Hoffnung, gleichzeitig aber mit einer gehörigen Dosis Ironie versehen. Wunderbar ist, wie boshaft Falco die Zeile "Was für ein herrliches Leben" singt…

Im Vergleich zu Bowies Helden, die im Titel noch dazu mit Anführungszeichen versehen sind und bei denen stets der Untergang um die Ecke lauert, ist Falcos Hommage jedoch optimistischer, die Gefahren eines Helden von heute sind lediglich als Schatten erahnbar. Die Implikation, dass es, wenn es Helden von heute gibt, per se keine Helden für alle Zeiten gibt, steht dann jedoch Bowies Textzeile "Heroes just for one day" doch recht nah (auch Andy Warhols "15 minutes of fame" passen hier thematisch recht gut rein). Thematisch steht dieser Song auch einem anderen Falco-Song, nämlich Junge Roemer recht nahe, bei Falcos Helden schwingt jedoch noch ein fast schon altersweiser Zynismus durch, es ist ein zynisches Sittenbild der Jugend in den beginnenden 1980er Jahren, das, durchaus ambivalent, auch die Aufbruchsstimmung im Wien der damaligen Zeit einfängt.

Obwohl das Lied nie als Single ausgekoppelt wurde, gehörte die Nummer auf jeder Tournee Falcos zu den Höhepunkten. Auch ein Videoclip wurde für die Nummer angefertigt, im Rahmen des TV-Specials zum Junge Roemer-Albums gab dieser Song der Sendung sogar den Titel. Im Video sieht man Falco, mit Sonnenbrille und Hawaii-Hemd in einem Cabrio über die Wiener Außenringautobahn in den Sonnenuntergang fahren. Am Straßenrand steht ein Polizist, der ihn stoppen möchte, Falco nimmt jedoch lieber drei begeistere junge Damen auf dem Rücksitz mit, der Polizist verfolgt sie. Nach einem harten Schnitt sieht man Falco auf der Bühne wie er den Song performt (in der Band spielt übrigens auch Robert Ponger mit). Posthum wurde für den 99-Remix dieses Songs ein neues Video produziert, hier werden jedoch lediglich Ausschnitte von Live-Auftritten und Teilen von anderen Falco-Videos dazu geschnitten.

Einzelhaft: Der letzte Song auf Falcos Debutalbum ist einer der unterschätztesten Songs des Künstlers überhaupt. Das mag einerseits an der musikalischen Monotonie des Songs liegen, andererseits vielleicht auch am doch recht düsteren Thema desselben. Allerdings ist die abwechslungslose Drum-Machine, der den Song unerbittlich und kalt voranpeitscht, das genau richtige Stilmittel um eine Nummer, in der es um eine zutiefst soziologische Betrachtung des modernen, urbanen Lebens geht. Falco vertraut auch hier auf die Methode, viel mit Wenig zu sagen, er wirft dem Hörer lediglich Textbrocken hin und verlässt sich drauf, dass diese in dessen Kopf Assoziationen und Stimmungsbilder erzeugen.

Auf diesem Song funktioniert das hervorragend: Falco singt über eine verspielte und irgendwie nicht zum Rest des Songs gehörende Synthesizer-Melodie und einer spröden Gitarre seinen Text, der mehr wie Slogans und Mottos aus einer Zeit klingen, in der George Orwells Vision eines Überwachungsstaates mit Bürgern, die sich schon lange selbst aufgegeben haben, längst von der Realität übertroffen worden sind. Gelangweilt und abwesend trägt Falco seine Statements vor, auch er selbst scheint in dieser apokalyptischen Einsamkeit gefangen zu sein. Das hindert ihn jedoch nicht daran festzustellen, wie selbstbezogen, grausam, kalt, gleichförmig und einsam die Brave New World ist, in der wir mittlerweile alle leben. Falco entwirft ein finsteres Bild der Gegenwart, vor dem inneren Auge sieht man die kalte Neonwelt einer Wohlstandsgesellschaft, in der sich niemand mehr für den Anderen verantwortlich fühlt, niemand scheint den Anderen zu brauchen, nur noch Isolation verbindet die Menschen miteinander. Falco vergleicht das moderne Leben mit Einzelhaft, ein Leben, in dem es nur noch den Selbstbezug gibt und das in dieser traurigen Eintönigkeit für immer weiter gehen wird, Aussicht auf Besserung gibt es nicht.

Musikalisch erinnert der Titelsong von Falcos erstem Album nicht nur stark an die Lebensverdrossenheit von Joy Division, sondern manchmal auch ein bisschen an Kraftwerk, er ist ähnlich streng und strukturiert aufgebaut wie viele Stücke der Elektro-Pioniere aus Düsseldorf (und wenn sich Falco ein bisschen an Kraftwerk anlehnt, verbindet ihn das schon wieder mit seinem Idol David Bowie). Emotionen stören in dieser Welt, TV ist das neue Opium des Volkes, man lebt in unmittelbarer Nähe von Millionen anderer Menschen und ist doch allein. Sarkastisch fordert Falco im Refrain "Lebt die Einzelhaft", als solle die Gefühlskälte des beginnenden Jahrzehnts, die stärkere Individualisierung und das Ansteigen der Anzahl der Single-Haushalte die neue Norm darstellen. Falco vergleicht diese im wahrsten Sinne des Wortes unmenschliche Lebensform mit Einzelhaft in Gefängnissen, mit "Türen aus Stahl". Der Mensch lebt hier nicht mehr lebenswert, er vegetiert vielmehr nur noch konträr zu seiner Natur bis zu seinem Tod ohne wirklich zu leben…

Im Buch Falco Privacy findet man Auszüge aus Falcos Textbuch zu diesem Song, er formuliert hier gemäß der auch im Song verwendeten Direktive "Du sollst…" noch weitere Anweisungen, diese nicht verwendeten Textbausteine bleiben aber in ihrer sprachlichen Wirkung zum Teil deutlich hinter den von Falco schlussendlich verwendeten Textzeilen zurück. Bemerkenswert ist jedoch, dass sowohl in diesen nicht verwendeten Textteilen als auch ein Jahrzehnt später im Song Monarchy Now von einem Kater die Rede ist ("Du sollst deinen Kater lieben, sollst vor ihm auf Erbsen knien" beziehungsweise "Gestern begrub ich meinen Kater, ein Geschenk von meinem Vater"). Seltsam, was hat es nur mit diesem Kater auf sich? Aber solange keine Goldfische in der Nähe sind…

Das Album erschien im Sommer 1982 und kam sowohl in Österreich (#1) als auch in Deutschland (#19) in die Charts bevor es dann auch im Rest der Welt veröffentlicht wurde. Obgleich Falcos Debutalbum vor allem im englischsprachigen Raum von der Musikkritik nicht besonders wohlwollend aufgenommen wurde (so bezeichnete etwa Trouser Press Falcos Erstling als "pseudo-funk with abnoxious patronizing attempts at African-American Lingo, sung in a constipated gurgle as appealing as hearing someone vomit outside your window"), tat das dem Erfolg des Albums zumindest in den USA keinen Abbruch, die Engländer verweigerten jedoch standhaft bis 1986 jegliche Chartsplatzierungen für Falco. Im deutschsprachigen Raum und auch in vielen anderen Ländern weltweit kam das Album jedoch sehr gut an.

Aus dem Album wurden mehrere Singles ausgekoppelt, nach der nur in Österreich veröffentlichten ersten Single That Scene (Ganz Wien) wurden dann Der Kommissar und später auch noch Maschine Brennt ausgekoppelt. In den USA und in Frankreich wurde Maschine Brennt auf die Rückseite der Single verbannt, auf der A-Seite fand sich Auf Der Flucht. In Österreich und Deutschland hatte man noch Pläne, Zuviel Hitze als weitere Single auf den Markt zu bringen, die Veröffentlichung kam jedoch nicht über den Promo-Status hinaus.

Von That Scene (Ganz Wien) und von Der Kommissar wurden Videoclips angefertigt (von letzterem Song sogar zwei), während die anderen Singles mit von diversen TV-Anstalten angefertigten Videos auskommen mussten. Auf Tour ging Falco mit seinem Debutalbum nicht, er performte jedoch mehrere Songs live in der Wiener Stadthalle im Rahmen der 1982 dort stattfindenden Popcom, einer Musikbranchenveranstaltung.

Falcos erstes Album wird nicht nur von ihm selbst, sondern auch von vielen Fans als sein bestes betrachtet, es ist eine faszinierende Mischung aus Coolness, Narzissmus, Kreativität, Affirmation und Subversion. Falco erfindet sich darauf selbst als charmanten, ironisch-humorvollen Pop-Dandy mit einem scharfen Auge für soziale und kulturelle Phänomene. Auch Falcos Vortrag seiner Texte mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, Ironie, Wiener Schmäh und Chuzpe führten dazu, das Falcos erstes Album als Parodie aufs Establishment und er selbst als Anarchist im hedonistischen Tarnanzug (wie Dolezal und Rossacher in ihrem Falco-Buch schreiben) aufgenommen wurde. Natürlich ist das Album kein Konzeptalbum im klassischen Sinn, aber selten durchzogen sich quer über fast alle Songs eines Falco-Albums so konstant und einheitlich Themen wie hier. Sollte man jemandem die Faszination Falcos erklären wollen, tut man gut daran, ihm genau dieses Album vorzuspielen, hier ist bereits alles angelegt was Falco ein paar Jahre später zum internationalen Weltstar machen würde, und es ist genau hier, dass all diese Elemente so beeindruckend wie selten danach umgesetzt wurden.

2007 wurde das Album im Rahmen einer 25th Anniversary Edition neu remastered und mit einer Bonus-CD veröffentlicht. Weder das Remastering (viel zu unausgewogen laut) noch die Bonusinhalte (lediglich That Scene (Ganz Wien) sowie ein extrem langweiliger Remix von Nie Mehr Schule und Auszüge aus einem Interview Falcos mit dem Journalisten Norbert Ivanek im Jahr 1993 – weitere hier nicht zu findende Auszüge findet man auf der CD, die der 2013er-Auflage des Buchs Falco-Die Biographie von Peter Lanz beiliegt) rechtfertigen jedoch den neuerlichen Kauf, wenn man das Album ohnehin schon besitzt oder nicht Falco-Hardcore-Fan ist.

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1. Zuviel Hitze (M: Ponger/T: Holzl) (1) ........................................................................4:30

2. Helden von heute (M/T: Hoelzl) (9) ..........................................................................4:09

3. Auf der Flucht ! (M: Ponger/T: Holzl) (4) ...................................................................4:15

 

4. Nie mehr Schule (Annyversary Mix 2007) (M: Ponger/T: Holzl) ......................................4:07

5. Einzelhaft (M: Ponger/T: Holzl) (10) ...........................................................................4:00

 

6. Die Galere (mit Drahdiwaberl) ....................................................................................3:48

7. Helden von Heute (Extendet Version) .........................................................................5:14

8. Nie Zurück (Steuermann (Demo) ...............................................................................

9. On the Run (Auf der Flucht !) (Englische Version) .........................................................4:15

10. Ganz Wien (...ist heute auf Kokain !) (M/T: Hoelzl) (5) .................................................5:08

 

11. Maschine brennt ! (6) (M: Ponger/T: Holzl) ..............................................................3:37

12 Der Kommissar (Rap That !) (2) (M: Ponger/T: Holzl) ................................................3:50 

13. Auf der Flucht ! (Specially Remixed Version) ...........................................................4:34

14. That Scene (Ganz Wien) (M: Ponger/T: Holzl) ..........................................................4:30

15. Grossstadtjungle (mit Drahdiwaberl) .....................................................................3:40

 

16. Hinter uns die Sintflut (M: Ponger/T: Holzl) (7) ........................................................3:20

17. Nie mehr Schule (8) (M: Ponger/T: Holzl) ................................................................4:37

18. Der Kommissar (Extendet Version) .........................................................................6:24

19. Siebzehn Jahr' (M: Ponger/T: Holzl) (3) ...................................................................3:55

20. Summer (M/T: Hoelzl) ..........................................................................................4:05

 

21. Summer (Remix) (M/T: Hoelzl) ..............................................................................4:07

22. Maschiene brennt ! (Specially Remixed Version) .......................................................4:54

23. (Sie sagte) Abracadabra (mit Kapitän Nemo) ..........................................................4:14

24. Chance to Dance(M/T: Hoelzl)   ..............................................................................4:21

25. Chance to Dannce (Remix) (M/T: Hoelzl) .................................................................4:14

 

 

 

 

Bildergebnis für falco bilder

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Data de groove

 

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FULL ALBUM:

https://www.youtube.com/watch?v=EBJhYlObx7E&index=1&list=PLVovfrRzzysgz74xzf1KWnT3DuHLdHYTJ

https://www.youtube.com/watch?v=KCJxwe6F-i4

https://www.youtube.com/watch?v=IBxLzCDNSHY&list=OLAK5uy_kmnCX3b70AX35QcBEWejmLRxwh8VN4XWI&index=4&t=0s

https://www.youtube.com/watch?v=TcJ7Yv6c_rI&list=OLAK5uy_kmnCX3b70AX35QcBEWejmLRxwh8VN4XWI&index=1

https://www.youtube.com/watch?v=zNsuOu4cpXg&list=OLAK5uy_kmnCX3b70AX35QcBEWejmLRxwh8VN4XWI&index=2

https://www.youtube.com/watch?v=mER0sWeYbkM

https://www.youtube.com/watch?v=12A39uOahzI&list=OLAK5uy_kmnCX3b70AX35QcBEWejmLRxwh8VN4XWI&index=5

https://www.youtube.com/watch?v=h5SASqcAECc&list=OLAK5uy_kmnCX3b70AX35QcBEWejmLRxwh8VN4XWI&index=7

 

IM  STTUDIO:

 

https://www.youtube.com/watch?v=aQWChv-mMYE

https://www.youtube.com/watch?v=qRQMSRRot0E

https://www.youtube.com/watch?v=ZUuVk6__GKI

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1.  Expocityvisions (M: Ponger/T: Hoelzl) (2) ..................................................................4:08 

2. Pusher (M: Fischer/Holzl/T: Hoelzl) (5) .......................................................................4:25

3. Neo Nothing - Post Of All (M: Ponger/T: Hoelzl) (1) .......................................................4:45

 

4. Charisma Kommando (M: Ponger/T: Hoelzl) (3) ............................................................4:47

5. Alles im Liegen (M: Ponger/T: Hoelzl) (7) ....................................................................5:00

 

6. Data de Groove (M: Ponger/T: Hoelzl) (6) ...................................................................4:40

7. Bar Minor 7/11 (Jeanny Dry) (M: Ponger/T: Hoelzl) (9) .................................................3:45

8.  Tanja P. nicht Cindy C. (M: Ponger/T: Hoelzl/Plez) (4) ...................................................3:35

9. Anaconda 'mour (M: Ponger/T: Hoelzl) (10) ................................................................0:57

10 U.4.2.P.1 Club Dub (M: Ponger/T: Hoelzl) (8) .............................................................3:40

 

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