EMINEM - Slim Shady - V

 

 

Kamikaze

 

 

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Im Gegensatz zu allen anderen Alben Eminems erschien Kamikaze ohne Vorankündigung und nur acht Monate nach seinem letzten Studioalbum Revival, das im Dezember 2017 veröffentlicht wurde. Am Tag vor Erscheinen stellte der Rapper lediglich einen 15-sekündigen Ausschnitt des Songs Venom, der zum Soundtrack des gleichnamigen Films gehört, ins Internet.[1] Das Album selbst promotete Eminem am Tag der Veröffentlichung über die sozialen Netzwerke

Niemand mochte "Revival". Also so gar keiner, sieht man mal ab von Rap-Leitmedien wie dem Rolling Stone oder der Frankfurter Allgemeinen und Eminem selbst. Ich habe es nicht gehört, bis auf "Walk On Water", das lahm genug war, um dem weit verbreiteten Urteil in diesem Fall einfach mal zu glauben und mir das zu ersparen. Zu viel Angst davor gehabt, dass da wirklich jemand sein eigenes Denkmal mit dem Arsch und so weiter und so fort. Wenn sich ein Samy Deluxe auf seine alten Tage noch ein bisschen lächerlich machen will, meinetwegen. Aber der Anblick eines Slim Shady, der sich selbst demontiert, tut weh.

Eminem mag "Revival" immer noch, und von dieser Haltung rückt er in den Texten des neuen Albums auch kein Jota weit ab. Überhaupt kriecht ein Eminem selbstredend nicht zu Kreuze als wäre er irgendwer, und das sähe auch komisch aus. Der Mann nimmt seinen Anspruch, der beste Rapper der Welt zu sein, verdammt ernst. Marshall Mathers befindet sich da oben in einer undankbaren Position, das weiß er selber ganz genau. Es meckert sich schwer nach unten, ohne dass viele einen für einen nervigen renitenten Rentner halten, der seine besten Tage gesehen hat. Zudem haben die Namen, die er in den Schmutz zieht, zwangsläufig immer den Underdog-Bonus auf ihrer Seite. Jemand, der nicht Eminem ist, wird zwangsläufig davon profitieren, dass er Beef mit dem bekanntesten Rapper der Welt hat ("You mention me / millions of views / attention in news / I mention you / lose-lose for me / win-win for you").

Dass auf "Kamikaze" die Rückeroberung verlorener Ehre dennoch glückt, liegt zum einen daran, dass Eminem offensichtlich sehr wohl Kritik angenommen und auch verstanden hat, auch wenn er das natürlich nicht zugibt. Zum anderen daran, dass mit seinem bis dato tiefsten kreativen Griff ins Scheißhaus Ehre verloren ging, was "Kamikaze" von vornherein zu einer dramatischen Angelegenheit macht. Ohne das Desaster "Revival" wäre "Kamikaze" in dieser Form gar nicht denkbar. Für uns als Hörer ist diese Ausgangslage schlicht geil: Eminem, mit dem Rücken zur Wand, zieht in den Krieg. So wollen wir ihn.

Dass für ihn einiges auf dem Spiel steht, weil er eine ganze Menge zu verlieren hat, spürt und hört man in jedem Track. Seine in mannigfaltiger Weise vorgetragene Verachtung für den Großteil des US-Rap-Mainstreams macht den Großteil des Albums aus. Was die Kids heutzutage abfeiern, schmerzt ihn oftmals, aus Gründen, die man vor allem in Bezug auf Trap gestrig finden kann, oder eben zeitlos, unabhängig von Subgenres: Ein Mangel an Liebe zum Wort und zur Lyrik, ein Mangel an Originalität ("Do you have any idea how much I hate this choppy flow / Everyone copies though / Probably no"), mitunter schlicht ein Mangel an Talent im Rap ist, was Eminem nachts wachhält. "So finger-bang, chicken wang, MGK, Iggy 'zae", man ahnt, wer beziehungsweise was da im Speziellen gemeint ist, und tatsächlich, "Lil Pump, Lil Xan imitate Lil Wayne".

Der Pfad des Gerechten ist gesäumt von den Tweets selbsternannter Experten und der Tyrannei der Dummschwätzer, und mit Grimm hat Eminem sie auf "Kamikaze" allesamt gestraft. Wie maßlos ihn die Monate nach der Veröffentlichung von "Revival" angekotzt haben müssen, das Unisono-Narrativ von der alternden Legende auf dem absteigenden Ast, merkt man allein daran, dass hier wirklich jeder seine Packung abbekommt, der in letzter Zeit irgendwie aufgemuckt hat.

Als einer der wenigen, die vor seinem Urteil Gnade finden, bekommt der schon zuvor erwähnte Waffenbruder gegen den Stumpfsinn Joyner Lucas ein Feature und steht stellvertretend für eine korrigierte Politik im Hinblick auf Gastbeiträge. Die reichten auf "Revival" noch von funktional, aber langweilig (Beyoncé, Skylar Grey) über nett gemeint, aber braucht kein Mensch (Pink) bis hin zu grobem Unfug (Ed Sheeran, X Ambassadors). Auf "Kamikaze" finden sich hingegen zwei Gastrapper (Joyner Lucas, Royce Da 5' 9'') und eine Gastrapperin (Jesse Reyez) ein, die zu Eminem passen, aber vor allem auch neben ihm bestehen können. Und dann schütteln die beiden Executive Producer Em und Dre noch unerwartet das Ass Justin Vernon aus dem Ärmel, dem auf "Fall" das Kunststück gelingt, eine Stimmung zu erzeugen, die man so in einem Eminem-Track noch nicht gehört hat, und gleichzeitig so zu wirken, als würde er ihm schon seit 20 Jahren die Hooks singen. Stichwort Kritik gehört, verstanden und umgesetzt. Dieses Stichwort kennzeichnet noch zwei weitere Punkte, die dafür sorgen, dass sich "Kamikaze" in der erlauchten Gesellschaft von Alben wie "The Marshall Mathers LP" Teil eins und zwei oder "The Eminem Show" nicht zu schämen braucht, obwohl es natürlich noch einmal etwas ganz anderes ist. Zum einen modernisiert Eminem seinen Sound endlich behutsam auf den Stand der Jetztzeit. Rätselte man bei "Revival" noch vergebens, auf welchem Film und in welchem Jahrhundert Eminem da jetzt genau hängengeblieben ist, bleiben von "Kamikaze" Beats im Ohr, die frisch klingen, ohne sich dem Zeitgeist anzubiedern. Instrumentals wie "Normal" oder "Fall" müssen sich vor dem Status Quo nicht im Keller verstecken. Hie und da haben sich Eminem und der große Satan Trap sogar auf halbem Weg in der Mitte getroffen und ausgetestet, was man zusammen soundtechnisch auf die Beine stellen kann. Tatsächlich mal mehr ("Lucky You"), mal weniger ("Greatest").

Vier Tracks auf dem Album, "Normal", "Stepping Stone", "Good Guy", "Nice Guy", beschäftigen sich nicht mit den Querelen um "Revival" und der Szene als solcher. Beziehungsweise mit Leuten, die Eminem auf die Eier gehen. Wobei Letzteres nicht stimmt, denn nichts und niemand, schon gar nicht Pfeifen wie Joe Budden oder Charlamagne Tha God, rauben Marshall Mathers dermaßen auch noch den allerletzten Rest an Nerv wie die Weiblichkeit. Seit annähernd einem Vierteljahrhundert ist er jetzt auf Krise wegen der Frauen, und ein Ende ist nicht abzusehen. Seit 20 Jahren hören wir ihn auf seinen Platten mit dieser zerstörerischen Mischung aus Wut, Selbsthass und Ohnmacht ringen, mit dem "Ich liebe dich für die Dinge, die ich an dir hasse" und sie wird ihn und uns höchstwahrscheinlich noch begleiten, wenn er auf die 60 zugeht.

Emotionaler Höhepunkt auf "Kamikaze" ist "Stepping Stone": Ein Lied für die alten Kameraden von D-12, die jetzt höchstens noch Freunde sein können, weil mit Proof damals die Seele der Band gestorben ist, wie Eminem unmissverständlich klar stellt. All die dummen Dinge, die man zu einander gesagt hat, weil man enttäuscht war, all die falschen Erwartungen aneinander, all das braucht er gar nicht einzeln zu sagen. Man hört es. Wir hatten einen Traum. Der hat nicht funktioniert. Mittlerweile sind wir aus dem Alter raus. "My Band" is fucking over.

"Kamikaze" ist eine Machtdemonstration, mit der man aus dieser Position heraus definitiv nicht gerechnet hat. Eminem hält den Rest des Games auf Abstand. Was seine Rap-Technik angeht sowieso, das ist aber bekannt und braucht man gar nicht mehr extra zu diskutieren. Wer etwas anderes behauptet, weiß schlicht nicht, wovon er redet. Das Album zeigt ihn in jähzorniger Topform und ist zugleich ein künstlerischer Fortschritt. Einer, der das kann, was Eminem tut, so wie Eminem es tut, ist mir weiterhin nicht bekannt.

Die Stücke Nice Guy und Good Guy behandeln abermals Eminems gespaltene Beziehung zum weiblichen Geschlecht, wobei die Sängerin Jessie Reyez die Rolle von Eminems Partnerin übernimmt. In Nice Guy äußern beide ihr gegenseitiges Misstrauen und beleidigen sich, was schließlich in einer gewalttätigen Auseinandersetzung in Good Guy mündet. Dabei bezichtigt er sie des Fremdgehens, worauf sie nichts erwidert, da sie ihn im Glauben lassen will, er sei der Gute in der Beziehung. Der letzte Song Venom wurde für den Soundtrack zum gleichnamigen Film aufgenommen. Eminem nutzt hierauf überwiegend Wortspiele, Vergleiche und Metaphern, wobei er in die Rolle des Hauptcharakters des Films schlüpft, der seine Opfer wie ein Parasit befällt.[3]

Im "Kamikaze"-Modus legitimiert er sich und seinen Anspruch auf den

ewigen Titel des Allergrößten wieder einmal selbst. Die Runde geht an ihn.

 

Review:

https://www.youtube.com/watch?v=V_mrDBEno_o&list=PLeOfpS14yhmECJej-ORqxpFcXShadBH0K&index=5

https://www.youtube.com/watch?v=xuOlg3ZOFyw

 

Song Analysen:

https://www.youtube.com/watch?v=tiIH1IDYxcg

https://www.youtube.com/watch?v=vo21OSxNSKU

https://www.youtube.com/watch?v=6XI4XTpoqDg

https://www.youtube.com/watch?v=UPC6xk4gRsE

https://www.youtube.com/watch?v=WSdgpLl9HYQ

https://www.youtube.com/watch?v=l_owCdfi-cs

https://www.youtube.com/watch?v=DpqeRE77of4

https://www.youtube.com/watch?v=65wmgncKwF0

https://www.youtube.com/watch?v=GpIOi6sFoY0

https://www.youtube.com/watch?v=XVc_j8uuFkQ

https://www.youtube.com/watch?v=hTqms6NVTks

Bildergebnis für eminem venom single

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Devils Night

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http://www.angelfire.com/hiphop3/years-later/D_12_-_Devils_Night-inside.jpg

 

 

Eminem fungiert bei dem Longplayer als ausführender Produzent. Er produzierte die Beats zu sechs Liedern (Pistol Pistol, American Psycho, Purple Pills, Pimp Like Me, Girls, Words Are Weapons) selbständig. Die Produktionen zu Instigator, Blow My Buzz und Devils Night entstanden in Zusammenarbeit mit Jeff Bass als Co-Produzent. Außerdem zeichnete Dr. Dre für die musikalische Auskleidung der Songs Nasty Mind, Ain't Nuttin' But Music, Fight Music und Revelation verantwortlich. Das D12-Mitglied Denaun Porter produzierte Shit Can Happen und mit Eminem als Co-Produzent That's How.... Des Weiteren produzierten Eminem, Jeff Bass und DJ Head den Beat zu These Drugs und DJ Head mit Eminems Hilfe als Co-Produzent Shit on You.

Lediglich zwei Lieder des Albums enthalten Samples von Stücken anderer Künstler. So enthält That's How Elemente des Songs If There's A Hell Down Below von Curtis Mayfield, und bei Revelation wurde ein Teil von Another Brick In The Wall, Part 2 von Pink Floyd gesampelt.

Zwar hört man Mr. Mathers wie erwartet in jedem zweiten Hook und mit seinen Skillz rappt er die anderen D-12-Mitglieder Kon Artist, Proof, Swift, Kuniva und Bizarre auch an die Wand, doch es entsteht kein zu großer Riss zwischen dem Superstar und seinen unbekannten Kollegen. Denn diese versuchen, mit ihren Flows und zuweilen lustigen Ideen dagegen zuhalten. Man höre hier nur mal den sarkastischen Schluss von "Pistol, Pistol". Überhaupt führen D-12 die zumeist vor Ironie triefende lyrische Linie der beiden Eminem-Alben konsequent fort. Die zweite Single "Purple Pills" handelt von durchgeknallten LSD-Erfahrungen und bei "Nasty Mind" wirds auch nicht jugendfreier. Doch sofort folgt mit "Ain't Nuttin But Music" die Rechtfertigung.

Bei den Beats hingegen sind keine Spielereien zu erwarten, es geht sehr ernst und straight zur Sache. Highlights sind das mit Country-Feeling bouncende "Purple Pills", die böse "Fight Music" oder das von Dr. Dre produzierte "Nasty Mind" um nur einige zu nennen. Einzig der G-Funk-Sound von "Ain't Nuttin' But Music" wirkt unmotiviert und langweilig. Ansonsten ist "Devils Night" endlich wieder eine US-Rapscheibe geworden, die man am Stück genießen kann.

Als Hiddentrack gibt es mit "Girls" Eminems Abrechnung mit seinen Feinden Everlast, Fred Durst von Limp Bizkit und den Dilated Peoples.

 

Review:

https://www.youtube.com/watch?v=Zg8xdOLKpmY&list=PLeOfpS14yhmECJej-ORqxpFcXShadBH0K&index=7

 

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1. Infinite (1) ....................................................................................................................4:05

2. Searching  (feat Kon Artis & Angela Worthman) (10) ........................................................3:48

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Review:

https://www.youtube.com/watch?v=otMP-IxAk2M&list=PLeOfpS14yhmECJej-ORqxpFcXShadBH0K&index=9

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